mendi.net unterwegs

Damit sich neue Ideen rumsprechen, braucht es einiges an Arbeit und kluge Ideen. Daher waren wir in den letzten zwei Jahren in ganz Deutschland unterwegs, um für die Idee der Weiterbildungsmentor*innen zu werben. Vielleicht habt Ihr uns ja auch auf verdi-Bezirkskonferenzen oder Fachkonferenzen gesehen. Ein besonderes Highlight war der ver.di Bundeskongress mit ca. 1000 Delegiert*innen. Wir führten viele Gespräche mit interessierten Kolleg*innen und bereits aktiven Weiterbildungsmentor*innen. Natürlich schauten wir uns auch bei den anderen Ständen um:
Großes Netzwerk
Es ist sehr erfreulich, wie viele Organisationen, Projekte und Ideen gewerkschaftliche Werte vertreten. Dabei motiviert es ungemein, wenn man feststellt, dass man gemeinsame Ziele hat. So ließen es sich unsere beiden Teammitglieder Maria Wierscholowsky und Roman Jaich nicht nehmen, für eine weitere Verbesserung der beruflichen Weiterbildung einzutreten. Das tun sie neben dem Projekt mendi.net, auch noch unter anderem in Arbeitskreisen der Nationalen Weiterbildungsstrategie. Darüber hinaus gab es spannende Gespräche am Stand der Hans-Böckler-Stiftung über die neue Förderlinie Transformation. Welchen Nutzen sie auch für unsere Weiterbildungsmentor*innen hat, darüber wird es bald ein Vernetzungstreffen geben. All das zeigt, dass wir uns nicht als Einzelkämpfer*innen sehen, sondern als Teil eines Netzwerks, welches wir auch für unsere Weiterbildungsmentor*innen aufschließen.

Viele Eindrücke
Für uns gab es aber nicht nur den Bundeskongress, sondern auch große und kleine Veranstaltung über die gesamte Republik verteilt. Jeder Stand hat uns neue Perspektiven eröffnet und spannende Kontakte ermöglicht. Dabei freut es natürlich, wenn prominente Personen Interesse für das Weiterbildungsmentoringprojekt zeigen, wie zum Beispiel die Rheinland-Pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Auf dem Bild mit unserer Projektberaterin Christina Fay. Dennoch waren es vor allem die Gespräche mit den Mitgliedern in Betriebs- und Personalräten, die in Erinnerung bleiben werden. Ihre Berichte über Hürden und Chancen bei der Weiterbildung und ihre hohe Motivation für betriebliche Weiterbildung einzutreten, haben uns immer wieder bestärkt, dass wir nicht umsonst durch die ganze Republik fahren.


Hier könnt Ihr uns treffen!
Ihr wollt Euch auch vor Ort informieren? Dann haben wir die gute Nachricht, dass wir dieses Jahr noch bei verschiedenen Veranstaltung präsent sind unter anderem:

Solltet Ihr nicht vor Ort sein können, dann könnt ihr uns auch auf dem virtuellen Marktstand der LABOR.A besuchen.
Wir freuen uns auf Euch!

Weiterbildung und Geschlechterungleichheit

Am heutigen internationalen Frauentag, nehmen wir eine besondere Perspektive beim Thema berufliche Weiterbildung ein: „Frauen fühlen sich viel schlechter auf Digitalisierung vorbereitet“ titelte in der vergangen Woche „Zeit Online“. Anlass des Artikels war eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, die zum Ergebnis hatte, dass die digitale Transformation die Geschlechterungleichheit auf dem Arbeitsmarkt verstärkt. Obschon Frauen ähnlich häufig auf der Arbeit am Computer sitzen würden, wären sie sich häufig unsicherer bei der Bedienung von digitalen Anwendungen:
„Je anspruchsvoller eine Softwareanwendung ist, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass Frauen sie nutzen.“
Das hat einen direkten Einfluss auf die beruflichen Chancen und die Lohnentwicklung und es sei anzunehmen, dass der Effekt mit zunehmender Digitalisierung immer größer werde. Der Gründe sind unter anderem, dass Frauen, gerade Teilzeitarbeitskräfte, seltener gefördert werden und ihnen der Zugang in technische Arbeitsbereiche erschwert werden.
Zum Glück warten die Autor*innen der Studie am Ende noch mit einer guten Nachricht auf, die digitale Transformation kann gestaltet werden. Geschlechtergleichheit könne durch zwei Stellschrauben gestärkt werden:

  • Neue Arbeitszeitnormen, die zu einer verbesserten Vereinbarkeit von Sorgearbeit und Erwerbstätigkeit führen.
  • Gezielte Weiterbildung, um mit der digitalen Technologie Schritt halten zu können.

Allerdings zeigt sich, dass Frauen deutlich seltener an Weiterbildungsangeboten teilnehmen und wenn nur an kürzeren Angeboten als Männer. Grund sei unter anderem eine „diskriminierende Praxis der Arbeitgeber(*innen)“: „Insbesondere Mütter erhalten seltener Weiterbildungen, die teurer sind und vom Arbeitgeber bezahlt werden“ . Die kürzeren Arbeitszeiten und familiären Verpflichtungen würden für die Arbeitgeber*innen den Anreiz schmälern Weiterbildungsangebote zu bezahlen. Die Studie umfasst noch viele weitere spannende Fakten und Empfehlungen. Ihr findet sie auf der Seite des WSI.
Die Studie hat uns auch nochmal darin bestärkt, wie wichtig es ist für eine Weiterbildungskultur einzutreten, von denen alle Mitarbeiter*innen profitieren. Weiterbildungsmentor*innen sind dabei ein spannender Einsatz, da sie sensibilisiert durch unsere Qualifizierungen, auf Hürden in der Weiterbildung achten. Außerdem kennen sie Weiterbildungsformen, die sich mit Teilzeitarbeit kombinieren lassen.