Was betriebliche Mitbestimmung mit Weiterbildung zu tun hat.

Der 1.Mai steht an. Unter dem Motto “Ungebrochen Solidarisch” werden wieder zehntausende Menschen an Kundgebungen teilnehmen und ein Zeichen für die Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer*innen setzen. Schließlich lässt sich die Zukunft nur gemeinsam gestalten. Weiterbildungsmentor*innen leisten aus unserer Sicht einen wichtigen Beitrag für gelebte Mitsprache bei der betrieblichen Weiterbildung. Doch wie üblich bei neuen Ideen stoßen wir am Anfang auf viele Fragen.

Häufig hören wir: „Wofür brauchen wir Weiterbildunsgementor*innen? Wir haben doch eine Personalabteilung?“ Und natürlich haben wir darauf auf eine Antwort, denn Weiterbildungsmentor*innen sollen natürlich keine Personalabteilung ersetzen, sondern sie ergänzen. Sie sollen auf Barrieren aufmerksam machen, auf Probleme und Bedarfe beim Weiterbildungsangebot hinweisen und ihre Kolleg*innen für Weiterbildung motivieren. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag für eine gelebte Weiterbildungskultur und das gemeinsame Gestalten der Transformation.

Wie wichtig Mitbestimmung für eine hohe Weiterbildungsbeteiligung ist, zeigt auch eine Studie der TU Dortmund und des Bundesinstituts für Berufsbildung. Hier wird deutlich, dass in mitbestimmten Betrieben mehr Weiterbildung stattfindet. Die Betriebsräte agieren hier als „Sprachrohr der Belegschaft“, erhöhen die Mitarbeitendenbindung und machen das Investieren in Weiterbildung von der Arbeitgebendenseite lohnender. Einen besonders hohen Effekt haben Betriebsräte auf die Weiterbildungsbeteiligung von Geringqualifizierten. Das ist auch im Hinblick das Lohngefüge wichtig:
„Das die Betriebsräte besonders engagiert als Anwalt der Geringqualifizierten auftreten, könnte damit zusammenhängen, dass ihnen am Zusammenhalt der Belegschaft gelegen ist. Weiterbildung für die weniger gut Qualifizierten wirke der Lohnspreizung im Betrieb entgegen.“ (Lammers, Lukowski und Weis, zitiert nach Böckler Impuls)
Eine Zusammenfassung der Studie auf der Website der Hans-Böckler-Stiftung abzurufen.

Was hat das mit mendi.net zu tun?
Die Studie bestätigt einmal mehr, dass betriebliche Mitbestimmung wichtig ist für eine gelebte Weiterbildungskultur in Betrieb und Verwaltung. Durch unser Projekt wollen wir den Effekt verstärken und unter anderem Betriebs- und Personalräte dafür noch besser vorbereiten. In unserer mehrteiligen Qualifizierung erhalten sie das Handwerkzeug und das Wissen zur Steigerung der Weiterbildungsbeteiligung. Das Beste: die Termine für die nächsten Seminare stehen bereits fest:

  • 21. bis 24. August in Mosbach
  • 27. bis 30. November in Gladenbach

Hier geht es zu weiteren Seminarterminen und zur Anmeldung: sei dabei!

Eindrücke von der Zwischenveranstaltung

Auf der mendi.net Zwischenveranstaltung wurden Visionen entworfen und diskutiert, es wurde von spannenden Praxisbeispielen berichtet und für Probleme wurden Lösungen gesucht. Es wurden alte Weggefährt*innen wieder getroffen und es wurden Visitenkarten ausgetauscht. Kurz um, die mendi.net Zwischenveranstaltung war alles das, was wir erhofft haben: lebhaft, diskussionsfreudig und kein Stück langweilig. Natürlich ist es nicht möglich, die gesamte Tagesveranstaltung innerhalb eines kurzen Blogbeitrags auch nur annähernd zu schildern, dennoch wollen wir einen knappen Abriss über die Veranstaltungen geben.

Die Transformation gestalten, so lautete die ambitionierte Überschrift der Veranstaltung. Dr. Roman Jaich Projektleiter von mendi.net, machte gleich von Beginn an deutlich, dass ein wesentlicher Schlüssel dafür die Weiterbildung aller Arbeitnehmer*innen sei. Wenig verwunderlich, schließlich setzt das Weiterbildungsmentoringprojekt mendi.net genau da an: es will die Weiterbildungsbeteiligung in Deutschland steigern. Das dies auch ein wichtiges Ziel der Bundesregierung ist, unterstrich Dr. Catrin Hannken vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Sie betonte den innovativen Charakter von Weiterbildungsmentoringprojekten und das hohe Interesse des BMBF an der Arbeit der Weiterbildungsmentor*innen. Mit den Projekten ist die große Hoffnung verbunden, die Weiterbildungskultur in der Breite zu steigern.

Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand, nahm die Perspektive der Beschäftigten ein und erhebt die Forderung nach einer breiten Weiterbildungsoffensive:

  „Es geht heute darum, wie wir mit der betrieblichen Weiterbildung vorankommen. Für ver.di ist es wichtig, dass mit Weiterbildungsangeboten alle Beschäftigtengruppen erreicht werden. Bekanntlich nehmen Kolleginnen und Kollegen mit einfachen Tätigkeiten heute noch unterproportional an Weiterbildungen teil. Das muss sich ändern.

Sylvia Bühler in ihrem Impulsvortrag „Wandel der Arbeitswelt durch Weiterbildung gestalten- die gewerkschaftliche Perspektive“

Weiterbildungsmentoring ist für sie ein innovatives Modell, um die Weiterbildung in Verwaltungen und Betrieben kooperativ zu fördern. Das sei auch wichtig, weil die Umbrüche der Arbeitswelt nicht nur die Industrie betroffen, sondern im hohen Maße auch die Dienstleistungsbranchen. Hohen Respekt zeigt sie vor der Bereitschaft der Weiterbildungsmentor*innen, die das Thema neben ihrer eigentlichen Arbeit anpacken wollen. Anekdotisch gibt sie zu, dass sie beim ersten Kontakt mit der Idee Zweifel hatte, ob sich Menschen bei der hohen Arbeitsbelastung dafür finden, doch Betriebs- und Personalräte zeigen häufig ein hohes Interesse am wichtigen Thema Weiterbildung. Daher ist es gut, dass das Projekt mendi.net eine klare Rollen- und Aufgabendefinition anstrebt.

Eine Annahme die im Plenum bestehend aus Weiterbildungsmentor*innen nur bestätigt werden konnte. Die Mentor*innen zeigten sich hoch motiviert und berichteten von ersten Erfolgen ihrer Arbeit.

„Wir konnten das Thema platzieren und erste Veränderungsprozesse starten, das war stark zu fühlen.“

Ein Weiterbildungsmentor im Rahmen der Podiumsdiskussion

Daher sei es gut, dass das mendi.net-Team in der Beratung eine klare Rollen-und Aufgabendefinition anstrebt. Die Diskussionsrunde löste zahlreiche interessierte Nachfragen und Kommentare aus dem Publikum aus, die spannende Workshops und Fachvorträge versprachen.

Eindrücke aus Vorträgen und Foren:


Fachvortrag Prof. Dr. Matthias Kohl

Der Bedarf nach Weiterbildung wird immer wieder mit der schnellen Transformation in allen Bereichen der Wirtschaft begründet. Prof. Dr. Matthias Kohl füllte diesen abstrakten Begriff in seinem Fachvortrag mit Inhalt. Er gab einen Überblick über die gewaltigen Veränderungen durch Transformationen und zeigte anhand von Beispielen wie diese Veränderungen gestaltbar werden. Prof. Dr. Kohl sieht unter anderem durch einen Demografischen Strukturwandel, Digitalisierung und einem ökologischen Wandel, Veränderungen in den Arbeitsanforderungen und der Arbeitsorganisation. Hier würden zum Beispiel Selbstorganisation und projektzentrierte Arbeitsorganisation eine immer wichtigere Rolle spielen.  Um diesen Veränderungen gerecht zu werden, sei ein wichtiger Schlüssel kontinuierliches betriebliches Lernen. Sowohl für den*die Arbeitgeber*in zur betrieblichen Fachkräftesicherung, als auch für den*die Arbeitnehmer*in zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit.

An Hand der Digitialisierung wurde deutlich, dass es bei der Ausbildung nicht nur darauf ankommt, die Inhalte  der Aus- und Weiterbildung zu aktualisieren, sondern auch darauf Lernprozesse und informelles Lernen dauerhaft zu begleiten, sowie neue didaktische Ansätze zu verfolgen und geschickt mit digitalen Medien zu verbinden. Eine Kooperation mit externen Bildungsträgern kann dabei notwendig sein. Wichtiges Handlungsfeld seien dabei die Geringqualifizierten, die noch immer zu selten Weiterbildungsangebote nutzen würden. Ein Grund ist, dass häufig die Fördermöglichkeiten nicht bekannt bzw. nicht genutzt würden. Ebenso bedarf es Personal, welches die neuen Anforderungen kennt und die angemessen Rahmenbedingungen setzt. Eine wichtige Adresse seien hier die Aus- und Weiterbildner*innen.

Der Vortrag zeigte den Handlungsbedarf bei der beruflichen Weiterbildung auf, insbesondere im Bezug auf arbeitsplatznahem Lernen und das schaffen von lernfördernden Strukturen.


Forum I Betriebliche Weiterbildungsbeteiligung steigern

Hemmnisse und Barrieren der Teilhabe an Weiterbildung – Förderinstrumente und Antworten der Bundesagentur für Arbeit

Impuls: Dr. Ute Leber, IAB der Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg

Im Forum I gab Dr. Ute Leber nach einem umfassenden Überblick über die Beratungs- und Förderangebote der Bundesagentur für Arbeit. Der hohe Stellenwert der Bundesagentur für Arbeit für die berufliche Weiterbildung war in der anschließenden Diskussion spürbar. Von einigen Forenteilnehmer*innen wurde aber bedauert, dass es neben dem wichtigen Arbeitgeberservice kein Angebot für die gesetzlichen Interessenvertretungen gibt. Darüber hinaus gingen die Diskussionsteilnehmenden auch auf das Qualifizierungschancengesetz ein. Die Wichtigkeit des Gesetztes stellte kein*e Anwesende*r infrage, allerdings wurde thematisiert, dass es für Bildungsträger häufig unattraktive Bedingungen vorsieht. So würden Beratungsleistungen, die essenziell seien um betriebliche Angebote vorzubereiten, nicht vergütet und die Umsetzung von Bildungsangeboten für kleine Gruppen ist für viele Bildungsträger finanziell nicht attraktiv. Auch wurde genannt, dass die vorgesehenen 120 Unterrichtstunden zu hoch angesetzt seien, da sie häufig nicht mit der betrieblichen Realität kompatibel seien.

Zum Abschluss des Forums wurde auch über die Hemmnisse und Barrieren bei der beruflichen Weiterbildung diskutiert. Hier wurde insbesondere im Gesundheitsbereich die hohe Arbeitsbelastung und der Personalmangel genannt, wodurch häufig Freistellungsmöglichkeiten fehlen. Außerdem würden Beratungsangebote von Beschäftigten leider nur selten genutzt.


Forum II: Sozialpartnerschaft im Betrieb

Herausforderungen und Handlungsspielräume der betrieblichen Sozialpartner

Impuls: Kirstin Reichert, Senatsverwaltung für Finanzen Berlin; Carmen Kalkofen, DEW Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH

Die wichtigsten Ergebnisse aus Forum II stehen in Form einer Mind Map zum Download bereit.


Forum III Wissenschaftliche Perspektive

Bedarfe und Potentiale für Verstetigung und Transfer von Mentoringprojekten

Impuls: Martina Thomas und Hoai Nam Huynh, Fernuniversität Hagen

Teile der Weiterbildungsmentor*innenprojekte werden von der Fernuniversität Hagen begleitet, die beiden Referent*innen gaben einen Einblick in den aktuellen Stand der Forschung. In der anschließenden Diskussion wurde intensiv über die Rolle der Weiterbildungsmentor*innen diskutiert. Zentrale Frage war, wie Weiterbildungsmentoring nachhaltig in den Betrieben verankert werden könnte. Herausgehoben wurde dabei, dass es wichtig ist positive Beispiele für die Chancen von Weiterbildungsmentoring zu generieren, ein kooperatives Verständnis zwischen Arbeitgeber*innenseite und Weiterbildungsmentor*innenseite zu schaffen und eine gemeinsame Rollenklärung anzustreben.



Im Anschluss an den Foren wurden die Eindrücke von Moderator Dr. Jan-Martin Wiarda zusammengetragen. Es oblag Dr. Monika Stricker, Leitung vom IFTP, aus der Perspektive der Bildungsträger die wichtigsten Erkenntnisse des Tages zusammenzufassen. Dr. Roman Jaich beendete die Veranstaltung und dankte den zahlreichen Teilnehmenden, Diskutanten und natürlich den Weiterbildungsmentor*innen für ihre wertvolle Arbeit. Ein besonderer Dank war an die Fernuniversität Hagen gerichtet, die für die Veranstaltung ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt haben.

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Wandel der Arbeitswelt in Betrieb und Verwaltung gestalten! –

Welche Impulse können durch Weiterbildungsmentor*innen gesetzt werden?

Veranstaltungszeit und -ort

09.02.2023 von 10:00 Uhr – 16:30 Uhr

Campus der Fernuniversität Hagen
Neues Kranzler Eck
Kurfürstendamm 21
10719 Berlin

Nicht geschafft dabei zu sein? Hier findest Du Eindrücke von der Veranstaltung: Eindrücke

Die Arbeitswelt ist im Wandel. Die Organisation der Arbeit in den Betrieben und Verwaltungen führt zu veränderten Anforderungen. Bei den Beschäftigten führen diese Veränderungen häufig zu Verunsicherungen, gleichzeitig eröffnen sich aber auch neue Chancen.

Seit 2021 engagiert sich das Projekt mendi.net von ver.di und dem IFTP dafür, dass die Beschäftigten den Wandel aktiv mitgestalten. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt folgt der Überzeugung, dass es einer aktiven betrieblichen Weiterbildungskultur bedarf, damit die Chancen für das Beschäftigen am Ende überwiegen. Daher qualifiziert mendi.net Weiterbildungsmentor*innen, die ihre Kolleg*innen für das Thema Weiterbildung begeistern, beraten und Hemmnisse nehmen.

In der ersten öffentlichen Tagung des Projekts steht die Rolle der betrieblichen Interessenvertretungen im Mittelpunkt. Welche Rolle und Beiträge können die Interessensvertretungen leisten? Wie kann die Weiterbildungsbeteiligung gesteigert werden? Welche Schlüsse lassen sich aus der Wissenschaft und Praxis ziehen? In welchem Maße kann Weiterbildungsmentoring den Wandel der Arbeitswelt positiv beeinflussen?

Wir freuen uns auf Deine Teilnahme!

Anmeldung

Da die Plätze begrenzt sind, bitten wir um eine Anmeldung:

Anmeldung nicht mehr möglich.

Das Erwartet Euch:

Eröffnung

Begrüßung

Dr. Roman Jaich

Ver.di Bundesverwaltung, Leiter Bereich Bildungspolitik, Projektleiter mendi.net

Grußwort

Dr. Catrin Hannken, Bundesministerium für Bildung und Forschung

Input

Wandel der Arbeitswelt durch Weiterbildung gestalten – die gewerkschaftliche Perspektive

Sylvia Bühler, Mitglied des ver.di-Bundesvorstands, Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft

Betriebliches Lernen in Zeiten der Transformation

Prof. Dr. Matthias Kohl, Professur für Pädagogik, insbes. Berufs- und Wirtschaftspädagogik

Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Schwerin

Schlaglichter aus der Praxis der betrieblichen Weiterbildungsmentor*innen

Galerie, Eindrücke, Diskussion

Mittagspause

Zum Austausch

Mit Getränken und Imbiss

Arbeitsforen– Perspektiven auf die Zukunft betrieblicher Weiterbildung

  • Forum I: Betriebliche Weiterbildungsbeteiligung steigern

Hemmnisse und Barrieren der Teilhabe an Weiterbildung – Förderinstrumente und Antworten der Bundesagentur für Arbeit

Impuls: Dr. Ute Leber, IAB der Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg

  • Forum II: Sozialpartnerschaft im Betrieb

Herausforderungen und Handlungsspielräume der betrieblichen Sozialpartner – Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zur betrieblichen Weiterbildung

Impuls: Kirstin Reichert, Senatsverwaltung für Finanzen Berlin, Abteilung IV – Landespersonal, IV C 2; Carmen Kalkofen, DEW Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH

  • Forum III: Wissenschaftliche Perspektive

Bedarfe und Potentiale für Verstetigung und Transfer von Mentoringprojekten

Impuls: HBS-Projekt Evaluation der Weiterbildungsmentor*innen-Projekte

Abschluss

Wie kann es weitergehen – wie wollen wir uns weiter aufstellen

ver.di – Bundesverwaltung

Zusammenfassung und Verabschiedung

Dr. Monika Stricker, Leitung Institut für Forschung, Training und Projekte (IFTP) in bfw-Unternehmensgruppe, Projektleitung mendi.net

Zielgruppe:

Gestalter*innen der betrieblichen Weiterbildung, Betriebs- und Personalräte, Schwerbehindertenvertretungen, MAVs, Vertrauensleute, Personalverantwortliche, Hauptamtliche und alle Interessierten.

Kosten

Die Teilnahme an der Zwischenveranstaltung ist gebührenfrei. In Einzelfall können Fahrt- und Übernachtungskosten übernommen werden. Kontaktiere uns dafür vor der Zwischenveranstaltung.

Freistellung

Eine Freistellung nach §37 (7) BetrVG ist beantragt.

Mal kein Sport? Wir haben da eine Idee!

Der Jahreswechsel ist traditionell die Zeit für gute Vorsätze. Viele Zeitungen überschlagen sich mit Tipps zu einem gesünderen oder besseren Leben. Falls Ihr mal was Neues probieren wollt, haben wir auch einen Vorsatzvorschlag: beschäftigt Euch mit Eurer beruflichen Weiterbildung und setzt Euch für eine betriebliche Weiterbildungskultur ein. Das Gute daran ist, dass ihr bereits am 09.02 damit starteten könnt.

Ihr müsst Euch einfach nur für unsere Zwischentagung in Berlin anmelden:

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Wir wünschen einen guten Rutsch und ein gutes neue Jahr!

Blick in die Presse: mendi.net in der PUBLIK

Was Laub blasen und Weiterbildungsmentoring gemeinsam haben, erfahrt Ihr in der aktuellen ver.di PUBLIK. Hier ist ein interessanter Artikel über unser Projekt erschienen, der einen guten Einblick in den Alltag von Weiterbildungsmentor*innen gibt und zeigt, weshalb es sich lohnt Weiterbildungsmentor oder Weiterbildungsmentorin zu werden. Ihr findet den Artikel auch auf der PUBLIK-Website.

Mendi.net ist Teil des LABOR.A-Ideenmarkts

Hier findet Ihr den Ideenmarkt und unser Weiterbildungsmentor*innen-Projekt mendi.net. (Screenshot: LABOR.A)


Wir freuen uns, dass mendi.net auf dem Markt der Ideen der LABOR.A vorgestellt wird. Die LABOR.A wird ausgerichtet von der Hans-Böckler-Stiftung und befasst sich in diesem Jahr mit der Zukunft der Arbeitswelt. Die Idee des Weiterbildungsmentorings passt da natürlich perfekt rein. Hier kommt Ihr zu unserem Beitrag. Ein Blick auf die anderen spannenden Projekte ist natürlich nur zu empfehlen, denn sie machen allesamt deutlich, dass die Transformation der Arbeitswelt nur gemeinsam gestaltet werden kann.

Weiterbildungsmentoring Thema im Magazin „DENK-doch-MAL“

Auf dieser Seite findet Ihr bereits umfangreiche Infos über das Thema Weiterbildungsmentoring. Ihr wollt mehr? Dann empfehlen wir Euch die aktuelle Ausgabe vom Online-Magazin „DENK-doch-Mal.de“. Das Magazin hat sich dem Thema umfassend gewidmet. Spannende Beiträge aus Wissenschaft und Praxis zusammengetragen und die Unterschiede zwischen den gewerkschaftlichen Weiterbildungsmentor*innenprojekten aufgezeigt – mendi.net darf dabei natürlich nicht fehlen. Die Lektüre macht deutlich: Die Idee der Weiterbildungsmentor*innen könnte aktueller nicht sein und wird die Zukunft der beruflichen Weiterbildungspraxis prägen.

Die Ausgabe ist kostenlos und kann hier abgerufen werden: Augabe 01-22: Förderung der betrieblichen Weiterbildung

Erste mendi.net Seminare fanden statt!

Das Projekt mendi.net hat weiterhin Fahrt aufgenommen und die ersten Seminare für Weiterbildungsmentor*innen haben stattgefunden!
In Hattingen und Berlin hatten 17 Kolleg*innen aus den Bereichen Energieversorgung und der Öffentlichen Verwaltung die Möglichkeit sich kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen.
Im Fokus stand natürlich das Thema Weiterbildung und wie sie zurzeit in den Betrieben und Verwaltungen gelebt wird. Trotz der unterschiedlichen Bundesländer, aus denen die zukünftigen Weiterbildungsmentor*innen stammen, stellte sich eine zentrale Übereinstimmung heraus:
Die Interessenvertretungen wollen am Prozess zur Vergabe, Ausgestaltung von Weiterbildungsmöglichkeiten und der dazu gehörigen Personalentwicklung beteiligt sein, doch die Informationen seitens der Arbeitgeber*innen werden meist nicht all umfänglich zur Verfügung gestellt.


Daraus entwickelt sich ein zentrales Problem:
Trotz des Vorhandenseins von Beteiligungs-, Mitwirkungs- und Mitbestimmungsgesetzen, fehlt ein Hebel, um sich umfassend mit diesem Thema zu beschäftigen.
Diesen Hebel gilt es für jeden Betrieb und jede Verwaltung herauszufinden, um konkrete Umsetzungsstrategien zu entwickeln. Für die Umsetzung ist es wichtig, die Akteur*innen in Betrieb und Verwaltung zu identifizieren und sich den möglichen Spannungsfeldern zu widmen.

Wie sind die Strukturen in meiner Arbeitswelt? Welche Informationen werden wo gebündelt? Werden Qualifizierungsmaßnahmen chancengleich verteilt? Wer bildet sich eigentlich weiter? Welche Gründe gibt es, sich betrieblich weiterzubilden? Und allen voran: Welche Herausforderungen sind damit verbunden?
Nachdem auf dem Seminar selbst schon viele dieser Fragen in den Blick genommen und geklärt wurden, werden in der weiteren Beratung nun konkrete Ziele in Betrieb und Verwaltung definiert. Hierbei unterstützt das mendi.net-Projektteam die Weiterbildungsmentor*innen, hilft mit den betrieblichen Weiterbildungsakteur*innen in Kontakt zu treten und berät zu Instrumenten, um den Qualifizierungsbedarf zu ermitteln.
Eine gute Weiterbildungskultur kann sich nur entwickeln, wenn alle gleichermaßen beteiligt sind. Es darf kein Hoheitsbereich der Personal(entwicklungs)abteilungen sein, Bildungsmaßnahmen zu vergeben und einseitig zu bestimmen. Vielmehr müssen die Interessenvertretungen auf Augenhöhe am Prozess beteiligt werden, um ihre Ausgestaltungsmöglichkeiten zu nutzen, eingefahrene Strukturen nachhaltig aufzubrechen und wiederum mit innovativen Ideen befüllen.

Equal-Pay-Day und internationaler Frauentag – Mit Weiterbildungsmentoring dem Gender-Pay-Gap aktiv entgegensteuern

Der seit dem 19. März 1911 gefeierte Frauentag ist auch nach 111 Jahren sehr aktuell. Historisch gesehen, macht der Tag, sowohl früher als auch heute, auf Ungleichheiten in allen Bereichen des Lebens zwischen Frauen* und Männern* aufmerksam. Nicht zuletzt werden die Unterschiede jedoch vor allem in der Bezahlung zwischen den Geschlechtern sichtbar. Zu diesem Zweck gibt es seit 2009 den sogenannten Equal-Pay-Day (dt. “Gleichbezahlungstag”). Dieser gibt die Zeitspanne, gerechnet vom 1. Januar jeden Jahres, an, in welcher Frauen* im Vergleich zu Männern* “kostenlos” arbeiten. In diesem Jahr 2022 wären das 65 Tage. Das bedeutet, dass eine Entgeltdifferenz von ca. 18 Prozent existiert.
Also: Frauen* erhalten im Vergleich zu Männern* fast ein 1/5 weniger Geld und das im 21. Jahrhundert.

Die gute Nachricht:
Seit 2010 verkürzt sich die Zeitspanne stetig und der Equal-Pay-Day findet immer früher im Jahr statt!

Doch trotz allem ist noch ein großer Spalt zu schließen. Dies gelingt unter anderen durch die Teilhabe an Bildung. An der Bereitschaft zur Weiterbildung liegt es schon einmal nicht. Wohl eher lassen es die Rahmenbedingungen oft nicht zu, dass Personen, welche hauptsächlich Care-Arbeit leisten und dass sind meist noch Frauen*, den Zugang zu Bildungsmaßnahmen erschwert werden kann. Bildungsformate und Arbeitszeitmodelle müssen so angepasst werden, dass eine betriebliche Weiterqualifizierung zu ermöglichen ist.

Die bessere Nachricht:
Auch hier können Weiterbildungsmentor*innen im Einsatz sein und vermitteln. Sie können im Austausch mit dem mendi.net-Team passende Weiterbildungsangebote finden und daran mitwirken, dass der Equal-Pay-Day von Jahr zu Jahr an den Jahresanfang wandert.